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Fernando do Noronha

Am Morgen des 13. Tages auf See entdeckten wir endlich die Silluetten von Fernanado do Noronha. Dieser vielgelobte und verschiedentlich empfohlene  Inselarchipel liegt 300 nm vor der Küste Brasiliens direkt auf unserer Route und neuerdings kann man dort Einklarieren.  

Hissen der Q-Flagge

In der Bucht Santo Antonia ist ankern erlaubt, links/ westlich hat es Moorings von kleinen Fischer-/Motorbooten und hinter der kurzen, hohen Mole befindet sich ein Anlegesteg für Ausflug-/Tauchboote und kleine Frachtschiffe. Wir sind die einzige Besucherjacht und lassen unseren Anker ins klare, 7 m tiefe Wasser fallen. Richtung Strand vor uns sehen wir Delfine im Wasser spielen, Ausflugboote, auf dem Rückweg zum Anlegesteg, machten dort einen Zwischenstopp. Auch Wasserschildkröten strecken da und dort den Kopf aus dem Wasser  Später fährt ein Katamaran in die Bucht. Täusche ich mich, oder höre ich sie  dort schwizerdütsch sprechen? Nein, in der Abenddämmerung erkenne ich unsere Landesflagge am Heck und die drei Leute winkten uns zu.

Am andern Tag nahmen wir das Dingi zur Jungfernfahrt vom Deck und den Aussenborder ebenfalls zum ersten Mal in Betrieb (nachdem Dani die Anleitung nochmals genauestens studiert hatte).  Wir machten gemeinsam mit der CH- Familie die Einklarierung in dem kleinen Büro des Hafenmeisters Marco. Von Mario, Esther und Laura erfahren wir in den folgenden Tagen viele wertvolle Tipps und Kniffs des Fahrtensegelns, da sie von St.Helena und Südafrika kommend ihre sechsjährige Weltumrundung bald abschliessen werden.

 

Wir genossen die vier Tage am Anker und auf der einmalig schönen Hauptinsel dieses Naturparadieses, fuhren mal mit dem Taxi (der Fahrer konnte kein Wort Englisch, verstand unsere Spanisch-Broken kaum und wir hatten noch keinen Real dabei- dh mussten zuerst an einen Bankomaten gelangen), mal (abends zum Nachtessen) in einem überfüllten ÖV- Bus zum kleinen Hauptort, wo wir wunderbares Sushi schlemmten.

Jeden Morgen fand die Delfinshow statt, gratis zum Frühstück fanden sich eine riesige Anzahl der grossen Tümmler in der Bucht ein.

Laura konnte kaum genug kriegen von den grossen Wellen bei den Felsen Dos Hermanos 

Am Montag, den 20. Nov. hiess es Abschiednehmen, Dingi und Aussenborder verstauen, Schiff seeklar machen, Anker hochziehen…. aber ohalätz, der will nicht ! Wir probieren ein paarmal in andere Richtungen zu ziehen und überfahren, aber keine Chance… Das Eisen ist im Grund verhakt! Dani ruft Mario per Funk an und bittet ihn um Rat. "Lass 20m Kette runter und dreh das Schiff  zu uns rüber, also ganz gegen den Wind" Tatsächlich, das klappte und erleichtert schauen wir uns um, weil beim Funken hörten wir jemanden hochdeutsch antworten ???

 

Wirklich, MARISOL läuft in die Bucht ein, die Freunde von Mindelo, welche nur ein paar Stunden vor uns losgefahren sind und den direkten Weg gewählt hatten. Sie steckten vier Tage in der Flaute, rufen sie uns zu und gerne hätten wir uns noch ausgetauscht.