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Unterwegs nach Rio: 1. bis Marau

Am Freitag, den 19. Jan. sind wir aufgebrochen zur Weiterreise in Richtung Süden, vorerst nur ein 35-Meilen-Schlag zur nächsten Flussmündung.

Die letzten Tage kümmerten sich Igor und seine Mitarbeiter um die Navigationsinstrumente (Fehlersuche, Backup, Draht- Spleiss erneuert und Anzeigeinstrument geflickt). Wir versuchten vergeblich unsere Aufenthaltsbewilligung zu verlängern, bekamen stattdessen die fehlende Zolldeklaration für das Schiff und hatten nach den zwei Stunden mit Beamten, Formularen und Google-Übersetzer so genug, dass wir den Besuch bei der Policia Federal, der richtigen Stelle für eine Aufenthaltsverlängerung, verschieben.  Das hat Zeit bis am 15. Februar.

 

Nach einer tollen Am-Wind- Rauschefahrt mit 9 kn Südostwind, sind wir am lärmigen Touriziel Morro de Sao Paulo vorbei  zum ruhigeren Ort Bom Jardim gegenüber gefahren um dort vor Anker die Nacht zu verbringen. 

Morro de Sao Paulo mit einem Marine-Schiff vor Anker

Das nächste Ziel ist die Bucht von Camamu mit der Insel Campinho, 43 Seemeilen weiter. Dort ankern wir und fahren mit dem Dingi am nächsten Tag  bei einem der Strandrestaurants zum Mittagsessen.

Am Nachmittag gehen wir Ankerauf, für die nächste Flussfahrt habe ich 13 Wegpunkte bis nach Marau, das sind 14 Seemeilen den Fluss "hoch", eingegeben. Der Flutstrom  schob uns mit einem Knoten und zwischendurch konnten wir sogar die Segel setzen.

 

Wenn Du willst, kann ich Dir über Whatsup ein Filmli schicken. Melde Dich! 

Am nächsten Tag, Montag den 22. Jan., besuchten wir das Dorf. Obwohl am Vorabend mit lauter Musik gefeiert wurde, herrschte reger Betrieb auf den Strassen. Ein alter Mülllastwagen wurde von Hand befüllt und zuckelte die löchrige Strasse hoch. Wir laufen durch einen grossen Freiluft- Kleidermarkt, kaufen frische Früchte, ein paar weitere Lebensmittel und eine Machete samt ledernem Köcher. Nach dem Mittagessen ruderte Dani uns wieder zurück zur MARAMALDA.

 

Wir waren beschäftigt mit dem Versorgen des Dingis, als wir Besuch erhielten von einem (dem einzigen?) andern Skipper. Er lud uns zu seiner roten Ketsch ein, die am andern Ufer ankerte. Wir lehnten ab, bereuten diese Entscheidung aber, als wir in einem Brasilienführer ihn erwähnt fanden. Das deutsche Paar lebt anscheinend seit über 15 Jahren hier. Wir wollen weiter, das Wasser hier ist sehr braun und nicht zum Baden einladend.