Es wurde inzwischen Frühling hier in Piriapolis, die Vögel nisten und alles spriesst und blüht. Es gab schon Hitzetage und am Strand die ersten Badenden.
....Am Nachmittag segelten wir durch ein grosses Feld von ankernden Tanker und Frachter…ob von denen diese Fliegen herkommen? Das Anti-Insekten-Öl nützte gar nichts, so klatschten wir sie mit dem Fliegentätscher sogut es ging. (später erfuhren wir, dass das ein normales Naturphänomen ist, bei West-Wind)
Die ganze Reise begleiteten uns auch Vögel, zwei mit gelber Brust, ein kleiner und ein grosser rot-schwarzer sind auf der Reling oder irgendwelchen Leinen angelandet. Sie frassen fleissig diese Fliegen und auch die Motten und Nachtfalter, die dann auch aus dem Nichts auftauchten.
Die anschliessende Nacht war Küstensegeln von feinstem: keine Welle, ablandiger Halbwind zw.3 und 5 Bft nur mit der Fock, damit wir nicht in der Nacht schon ankommen.
Das Glitzern der Lichter von der argentinischen Küste begleitete uns und den Fischerbooten mit ihren starken Lampen galt es auszuweichen.
Wieder verabschiedete sich der fast-Vollmond mit einem spektakulären Farbenspiel. Er versank als oranger Ballon hinter den Lichtern von Mar del Plata, während im Osten der Morgenstern die kommende Sonne anzeigt.
Ich weckte schon nach 2 Std Dani, weil ich auch nochmal schlafen wollte vor der Ankunft- die letzten 5 sm müssen wir beide aufpassen.
Wir rufen die Küstenwache an und bitten um die Erlaubnis in den Hafen zu fahren. Ich verstand sie falsch, auf welchen Kanal ich wechseln sollte (auf dem Kanal 16 wird nur angerufen und das abgemacht). Schliesslich fragen sie, ob wir aus Uruguay kämen…. Wir wissen, dass wir eine der beiden gelben Boje vor dem Yachthafen benutzen dürfen und kaum festgemacht, kommt ein Boot der Prefektura mit sechs Soldaten längsseits. Vorsichtig trägt einer der sechs einen Hund zu uns an Bord und ins Schiff rein. In der Achterkabine lockert er ihm sein Halsband, streichelt ihn kurz und lässt ihn alles abschnuppern, aufs Bett springen wo die Kuchenbude und ein Reservesegel liegen. Alle Kästen, Schubladen und Schaps werden systematisch abgeschnuppert, bleiben aber geschlossen. Auf dem Salonbett, wo wir abwechslungsweise geschlafen haben, wühlte er sich richtig in die Decke rein und hätte sich am Liebsten hingelegt! Er fand keine Drogen an Bord und wir sollten auf das Boot vom Yachtafen warten, die um 9 Uhr beginnen zu arbeiten. Also haben wir noch Zeit zu frühstücken. Ana und Paulo von ZOOMAX kommen mit dem Dingi herangebraust und berichten, wo im Hafen es freie Plätze habe und wie genau ein Unterwasserstein vor der Schwingbrücke umfahren werden kann. KAMA ist unterdessen auch angekommen und nimmt die andere Boje.
Pünktlich um 9 Uhr kommt das Boot vom Yachthafen, aber die junge Frau von der Immigration will unsere Pässe sehen und ein bestimmtes, ausgefülltes Formular. Es nützte nichts, auf den sinkenden Wasserstand und unseren Tiefgang hinzuweisen, um den Papierkram nach dem Anlegen erledigen zu können- ich muss mit den Pässen zuerst Formulare ausfüllen gehen im Hafenbüro und bekomme einen Einreisestempel. Nachher geht alles fix- die gelbe Schwingbrücke öffnet sich und viele helfende Hände erleichtern das Belegen zwischen den Holzpfählen.
Am Abend steigt die -für uns erste- Seglerparty, organisiert von John und Ann von der PAZZO, die den Fisch spendeten. Weitere Teilnehmer waren die Italiener der ZOOMAX, die Holländer der LUCIPARA, Ernst und Margrit der KAMA, total 15 Personen. Wir besprachen ua den gemeinsamen Diesel- und Schwimmleineneinkauf, erhielten viele Tipps und Informationen für weitere Einkäufe und Ausstattung.
Beim Abrollen der ersten der beiden 220m Leinenrollen entstand auch bei uns ein grässliches Wouling, was Dani allerdings nicht so lustig fand…
Neue und alte Dieselkanister in der Dusche und hier in der Backskiste fertig befestigt.
Mit den Velos von Margrit und Ernst haben wir die Seelöwenkolonie an der Aussenmole besucht....
… und nochmals den Fischerhafen.