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Losfahren und Desaster in der ersten Bucht

Während den 9 Tagen seit unserer Rückkehr vom Kap Horn- Trip rutschten wir an den zweitinnersten Platz vom ersten Päckli. Ein ständiges Kommen und Gehen, mit Absprachen und gegenseitiger Hilfe beim Umfädeln der Leinen prägten diese Tage. Auch KAMA und DADATUX starteten zu Beginn der Woche ihre Weiterreise.  

Drei andere Schiffe legten am Freitag den 15. Feb. von der MICALVI kurz nacheinander ab und auch ITHACA (s.Foto) und KANUMERA von der Boje.

 

Die 26 sm zur Caleta Victor Jara mussten wir grösstenteils Motoren.

 Diese Bucht liegt im Nordosten der Insel Navarino hinter und zwischen kleineren Inselchen und hat drei Verzweigungen. Wir umschifften vorsichtig den Kelp und waren erstaunt, wie eng der vorgesehene Ankerplatz ist. Bei 5m Wassertiefe setzten wir den Anker und im Flach in Richtung Westen brachte Dani zwei lange Landleinen aus. Bald darauf kamen ITHACA und KANUMERA, die in der Mitte der Verzweigungen ankerten und an die kleinen Kaps Landleinen ausbrachten.

Da immer noch leichter Nordwind blies, legten sie uns netterweise eine Seitenleine zum Nordufer. Wir fühlten uns sicher vor dem angesagten Westwind, hatten aber nur 2.5m Wassertiefe  bei Ebbe und konnten nicht tiefer in die Bucht verholen, wo sie sich verbreiterte.

Um 4 Uhr in der Nacht weckten uns die ans Heck klatschende Wellen und der heulende Wind. Schnell wurde uns klar, dass wir eine weitere Leine in Richtung SW ausbringen müssen, weil das Heck der MARAMALDA gefährlich nahe an das Nordufer schwoite. Den Anker holten wir dichter, aber er  slippte/ rutschte über den Grund.  Die rechte Heckleine hielt die ganze Last und  Dani hangelte sich im Dingi gegen den böigen Wind an dieser bis zum Ufer und lief mit dem Ende in die weite Bucht bis ich nichts mehr auf der 100m Rolle hatte. Ich solle schnell eine Verlängerung anknüpfen, schreit er mir zu, aber ich bringe das Ende nicht los und kann mit der Rolle keine schnelle, sichere Verbindung knüpfen, Kommunikationsprobleme vergeudeten kostbare Zeit. Er holte die liegengelassene Verlängerung vom Dingi, umschlang einen Felsbrocken damit, ich konnte meine komische Verlängerung wieder lösen und endlich dichtholen über die Elektrowinsch. Zu spät! Das Schiff bewegte sich nicht mehr, wir steckten fest und wir wussten nicht mehr weiter.

Unsern Funk- Hilferuf hörten glücklicherweise die Crew der ITHACA. Pierre und Ping kamen mit Jaques von der KANUMERA und setzten einen Anker an der 50m Leine in Luv ins Wasser. Er hielt leider auch beim zweiten Versuch nicht, und sie brachten ihn mit einer Verlängerung dann ans gegenüberliegende Ufer hinter einen Stein. Unterdessen erreichten die Böen sturmstärke (64kn). Jaques setzte sich zum Aufwärmen ins Cockpit und Pierre brachte  eine weitere Heck-Leine um die weite Bucht nach Süden aus, die wir auf der linken Wintsch dichtholten. Dani's Felsbrocken haben wir über die rechte Wintsch ins Wasser gezogen und die Leine wurde darunter eingeklemmt!

An den beiden Luv- Leinen winschten wir das Schiff in eine starke Krängung auf die rechte, die Luv- Seite, Kiel und Ruderblatt steckten ja fest.  Jetzt mussten wir warten, bis die Flut einsetzte und das Wasser das Boot wieder anhebt. Die Armada besuchte uns per Helikopter und vom Nahen Puerto Navarino kam ein Schlauchboot. Ein Taucher überprüfte das Ruder, das iO schien und teilte mit, dass der Grund aus Schlick besteht, zum Glück keine Felsen. ca eine Std. nach dem Einsetzten der Flut kamen wir frei und zogen uns an den beiden Luv- Leinen in die Mitte der Bucht.