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Abfahrt von Valdivia, Pazifik Teil 1

Start am Mo den 22.3.21

 

Morgens sind wir mit der Crew der GINA, Arpi und Anastasi mit dem Bus nach Valdivia gefahren. Selbstverständlich mit der "Permission Individual des Commisario virtual". Jorge Bravo, der Club-Manager, informierte die Grenzpolizei PDI, dass noch Ausländer kommen um sich abzumelden. Bei unseren Stegnachbarn war das kein Problem und ein Mitarbeiter brachte sie mit dem Auto zuerst dorthin und dann zur Armada, der Marinepolizei. Für uns musste Jorge aber noch mit Barbara von der Ausänderabteilung sprechen. Wir hatten vor 10 Tagen einen Antrag auf Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung gestellt, weil FP noch nicht geantwortet hatte. Er sagte, das sei kein Problem, das Verfahren läuft und wir können das Land verlassen.  Jetzt war es anscheinend doch ein Problem und das musste Barbara lösen. Sie schrieb eine Sonderbewilligung, die der oberste Chef unterschreiben und stempeln musste und wir holten diese beim Büro, (Coronakonform in der Eingangshalle) ab und brachten dies zur PDI. Der Beamte studierte das Schreiben genau, nahm Rücksprache per Telefon, bis er schlussendlich die Ausreisestempel in unsere Pässe machte. Die Armada in der Nähe der städtischen Markthalle stellte uns das Zarpe (Fahrbewilligung) aus und ermahnte uns, die tägl. Positionsmeldung zu machen, bis wir am Ziel sind.

Abfahrt von GINA nach Peru

Pünktlich um 15 Uhr kamen Beamte der Armada zur Schiffskontrolle. Sie wollten aber nur das ausgefüllte Formular über die Ausrüstung  und Rettungsmittel des Schiffes und fanden einen Augenschein nicht notwendig. (Zwei unserer fünf Feuerlöscher hatten wir FRATELLI für deren Kontrolle ausgeliehen und dort vergessen).

Ich schenkte José unser chilenisches Handy, das wir von STRANIZZA Antonella hatten, und das restliche Geld. Er war sehr gerührt, half uns beim Ablegen und winkte mit Pablo und Aurelia vom Nachbarschiff um die Wette. Arpi mit Anastasie auf GINA ist vorausgefahren mit Ziel Peru. In Juan Fernandes will er nicht ankern, ein Betreten der Insel ist wegen Corona sowieso untersagt.

Bald verliessen wir den Rio Valdivia und entfernten uns schnell von der Küste

Wir  sahen die GINA am Horizont und konnten noch Fotos machen bis zum Sonnenuntergang.

 

Während der Nacht hatten wir noch zweimal Funkkontakt mit Arpi und sahen sein AIS-Signal, am Morgen war der Abstand zu grossgeworden.

Der nächste Tag bot von Allem etwas: Flaute, Nebel, Regen, Sonne, Wind und Wellen. Dani wurde seekrank, machte aber trotzdem seine beiden 3-Std. Nachtschichten. Grad als ich erwachte und aus dem Salonbett rutschen wollte, schmiss eine Welle das Schiff auf die Seite und eine Schublade flog an die Niedergangtreppe. Sie war nicht richtig zugeschoben und ua mit schweren Ersatzbatterien beladen. Es blies mit schönen 17 kn und wir hatten die ganze Genua und das gereffte Gross. 

Zweimal gab ich Dani Zofran 8mg gegen Erbrechen (zusätzlich zu Stugeron und Vitamin C), was gut half und nach dem 4 stündigen Nachmittagsschlaf konnte er etwas Brot essen und fühlte sich besser.

Do 25. 3. der 3.Tag 

Wir liessen den Autopilot nicht mehr nach Kurs steuern, sondern nach Windwinkel, da der Wind stark variert, von 140° bis 210°.

Die Ladung der beiden Batterien  ist wieder auf 73% und 74% gesunken und wie gestern liessen wir den Generator zum Aufladen an. Aber diesmal stellte sich der Motor selber ab nach 35 Min. und die Öldrucklampe leuchtete. Beim Wiederstarten sprang der Motor sofort an, aber das grüne Lämpchen für die Stromproduktion blieb dunkel. Wir hofften, im ruhigen Wasser der Cumberland Bay von Juan Fernandez das Problem  lösen zu können.

Annäherung an die "Robinson-Insel" Juan Fernandez 

Fr 26.3. der 4.Tag

Die Insel, wo Robinson 28 Jahre lebte,- wie Defoe in seinem Roman die Geschichte des Seefahrers Selkirk ausschmückte/ausdeehnte- ist keine typische Südseeinsel. Karg, felsig und schroff liegt sie auf dem gleichen Breitengrad wie Santiago (S33°) und 360 sm vor der Küste Chiles.

Am Südende der weiten Bucht, vor dem überraschend grossen Hauptort, dürfen wir eine graue Boje aufnehmen. Die Armada erlaubte uns nur 12 Std zu bleiben, als wir aber die Schwierigkeiten mit dem Generator geltend machten und um eine Übernachtung baten, gewährten sie 24 Std.- notabene ohne das Land betreten zu dürfen- wegen Corona.

Das Motoröl war iO, der Resetknopf brachte nichts, das Studium der Betriebsanleitung auch nichts. Dani war ziemlich frustriert, ob dem ganzen Aufwand (neuer Wärmetauscher) mit diesem Generator….

Wir können aber den Stromverbrauch noch vermindern mit der Aries- Windfahnensteuerung. Diese haben wir in Valdivia vorbereitet (Leinen einziehen, Schmieren der Zahnkränze, Umlenkblöcke wieder anschrauben), da wir sie seit Argentinien nicht mehr gebraucht haben und Dani optimierte noch die Leinenverbindung auf den Radkranz des Steuerrades, indem er die Enden mit Schlaufen (Augen) ausbildete und später auch den Metallspanner ersetzte mit feineren Leinen

 

 

 

 

 

 

 

Samstagmorgen 27.3. der 5. Tag

Der Windgenerator produziert lt Hersteller 400W bei konstanten 20 kn Wind, aber weil er direkt auf die Batterie geschlossen ist, zeigt das Masterbus-System nichts davon an.

 

Die Sonne scheint und die vier Panele auf dem Sonnendach laden auch (400W bei max. Sonneneinstrahlung)