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Ausklarieren von Französisch Polynesien und nach Fidschi segeln

......verlangte als weiteres Formular ein "Skipper-Statement" und schickte alles weiter an das "Team in SavuSavu" So liessen wir es erstmal Gutsein, zumal uns dort-ankommende-Segler von eher chaotischen, aber sehr netten Beamten vorschwärmten.

Am Morgen frästen wir mit dem Dingi zum kleinen Hafen, holten die vorbereitete Ausklarierung auf der Gendarmerie ab und gaben auf der Post einen Durchschlag auf  für nach Papeete. Am einzigen Früchtestand kaufte ich noch Mangos, Bananen und 3 Pampelmus und im Handwerksmarkt verputzte ich die letzten XPF. Dani verschenkte sein Münz den Frauen, die vor dem WC sassen und behielt XPF 4000 zurück für den Mann, der das Bojengeld kassiert. Er kam aber nicht mehr, was auch kein Problem sei, hatte man uns im Yachtclub versichert. Wir zahlen gerne eine Gebühr für gut unterhaltene, starke Bojen, wenn damit eine Schädigung der Unterwasserwelt vermieden werden kann.  

Um 11:30 haben wir die letzten Tonnen von Französisch Polynesien passiert und hatten die ersten Tage und Nächte schon Mühe, uns an die hohen Wellen (3-3.5m) von schräg hinten zu gewöhnen. Wir hatten aber guten Wind und preschten dem Wegpunkt S14° W157° von Bob entgegen. Bora Bora liegt auf S16  W151°

 

Die Solarpanele verwerteten jeden Sonnenstrahl in Strom für die Navigation und den Autopiloten. Am dritten Tag hatten wir mehrere Regensqualls mit 18-24kn Wind und mussten die Panele vom Sonnendach nehmen und die ARIES installieren. Halbwegs die Seekrankheit überwunden, musste Dani auf dem unteren Hecktritt stehend das Pendel-Ruderblatt herunterklappen und einrasten.  

Wir erhielten tägliche kurze Updates von Bob mit einer Beschreibung der Grosswetterlage (auf S40° ist ein Hoch von 1040hP deshalb so starker Maramu) und neuster Empfehlung. Diese lautete, bis oberhalb des S13° zu fahren um dem heftigen Maramu (Südwind) auszuweichen. Am 4. Tag auf der Breite S 12° 38' machten wir bei moderaten Bedingungen die Halse mit der ARIES gesteuert: 1. Fock einrollen 2. Halsesicherung am Grossbaum lösen und umfädeln, 3. blaue Steuerleine der ARIES ziehen bis das Grossegel über Stag geht, 4. Fock ausrollen und Feintrimm/Halsesicherung machen.

 Ausläufer vom Südsturm Maramu erwischten uns am 5. Tag. Nachts hatten wir längere Zeit Wind zw 25 und 26kn und bangten um das Sonnendach, das wir am Vorabend hätten wegklappen sollen. Sobald Tageslicht kam und der Wind auf 20kn nachliess, holten wir das nach. Am Mittag kam es nochmals heftig mit 30 kn. Das Grosssegel war weggerollt und die Fock je nach aktuellem Wind bis auf einen kleinen Spickel auch. In die Wellentäler beschleunigte das Schiff regelmässig auf 9kn. In der folgenden Nacht waren die Böenspitzen gar um 32kn und begleitet von Regengüssen, aber auch von Sternenhimmel.  Die ARIES steuerte die 30°-Winddreher trotz 25-32kn Wind souverän aus. 

Unsere Freunde Susan und Holger von der ULTIMATE sind auf viel südlicherem, direkterem Kurs nach Fiji unterwegs und bekommen einiges mehr an Wind und Wellen ab.

Am Nachmittag des 6. Tages segelten wir nördlich vom Suvarrov-Atoll vorbei. Zu gerne hätte ich dort einen Zwischenstopp eingelegt. Es ist die Lieblingsinsel von Bernhard Moitissier gewesen und gehört zum Cook-Archipel.

 

Der Wind hat sich beruhigt und schläft am nächsten Tag ein. Bob kündigte vor Tagen einen "Big lull" an und empfiehlt, auf dem S13° weiterfahren bis W 173° also dem Nordwest-Kap von Samoa. Der "Big lull" ist eine grosse Zone mit Flaute, Gewittern und drehenden Winden.

Am Abend des 7. Tages mussten wir die Segel wegrollen und starteten den Motor. Wir waren fast bei W166°, also noch 420sm bis zum Nordwest-Kap Samoas. Bei der Motorkontrolle entdeckten wir Diesel in der Motorbilge und Dani fand schnell die Ursache bei der Einspritzpunpe. Es gelang ihm, aus einer viereckigen PET-Flasche eine Auffangwanne zuzuschneiden und einzuklemmen. Die schwarze Sauce unter dem Motor konnten wir mit einer Handpumpe in eine PET- Flasche lenzen.

Den ganzen nächsten Tag mit 1500 U/min motort und zweimal treiben lassen. Ca 2 dl Diesel  aufgefangen, in einem Mail Heinz Dirnberger um Rat gefragt (ob Diesel sich entzünden könnte… nein, darf ruhig weitermotoren) Oilstand ist gut.

Wir liessen den Wassermacher den Tank auffüllen, ich machte ein Brot und kochte den ganzen Kabis. 

Am Sa 20.8. dem 9. Tag das schlechteste Tagesetmal dieser Reise gemacht, nur 96 sm. Viel motoren müssen aber abends eine heftige Dusche gekriegt mit 26 kn aus NW. Ständig hatten wir 1kn mitlaufenden Strom, den  "South Sub Tropical Current"

Am So gab es mittags einen Winddreher. Fortan hatten wir frischen, kühlen SE Südost-Wind und brausten mit Vollzeug … über die Datumsgrenze. Samoa hat sich 2011 zum Datum von Neuseeland entschieden. Wir sahen nachts die Lichter von Apia und das Datum auf dem Handy wechselte plötzlich vom 21.8. auf den 22.8. und 1h45min später war Mitternacht daher begann schon der 23.8. und Hanspeters Geburtstag war verpasst.

 

Die Anpassung am Navigationsgerät macht ich am nächsten Tag: Statt UTC -12 stellte ich die locale Zeit auf UTC+12 resp. Fiji-Zeit UTC+11 ein.

 

Allen Voraus: Wir Frühstücken während unsere Enkel zu Bett geschickt werden. (Li s. Krängung)

Wir rundeten am Di, den 11.Reisetag, das Nordwestkap von Samoa, hatten bis zu unserem Ankunftstag reichlich Wind und machten Tages-Etmals von gegen 150sm. Bis zur Ankunft hatten wir heftige Windschifts, Böen über 30 kn und Regengüsse. 

Foto Morgenröte mit Mondsichel abnehmend am 13. Tag und Do 25.Aug.

Foto li: südlich der Fidschianischen Insel Taveuni haben wir den  Längengrad 180° überquert und somit von der Westlichen Erdhälfte in die Oestliche gewechselt. Am obern Bildrand s. Vanua Levu mit unserem Ziel SavuSavu

 

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